Liebe Patinnen und Paten, liebe Sponsorinnen und Sponsoren, liebe Freunde der TibetNepalHilfe,

35 Jahre Tibet-Nepal-Hilfe habe ich dieses Jahr in Nepal mit noch 30 SchülerInnen/Studentinnen und Hari Rajbhandari - unser Vermittler in Nepal -  „gefeiert“. Wir fuhren mit einer Gondel zu den Chandragiri Hills, 2000 m hoch über Kathmandu, besuchten den Tempel, viele hielten eine kleine Rede und sprachen über das, was sie erreicht hatten. Ein gutes Dhal bhat (Nationalgericht) rundete den Ausflug ab. 

Seit ein paar Wochen bin ich zurück von meinem langen Aufenthalt in Nepal und einer „Aus-Zeit“ in Griechenland. Es waren Wochen und Monate, die dieses Jahr für mich besonders anstrengend waren, sowohl psychisch als auch körperlich. Nur auf dem Land, und auch da nicht immer, finde ich noch mein geliebtes Nepal.

Die Städte sind mit dem Verkehr total überfordert, dazu noch gepantschtes Benzin, tausende Autos und Motorräder fluten durch die Strassen (Hupen ist seit April verboten!!). Meiner Aufgabe wegen, verbrachte ich viele Wochen in der Hauptstadt: In vielen Stadtteilen, so auch in Dili Basar, wo ich wieder bei meiner Gastfamilie wohnen konnte, und Bodnath, wo ich die meisten der StudentInnen und Kindern traf, werden seit Monaten die Strassen verbreitert. Dies bedeutet, dass die Häuser teilweise abgerissen werden (da illegal zu weit in die Strassen gebaut) , ohne Schutz für die die Bevölkerung, es bilden sich Steinhaufen, die es zu „überqueren“ gilt bei Regen und Wind (der Monsun kam d. J. unerwartet sehr früh). Ohne Gesichtsschutz ist dies nicht möglich. 4 Paar Schuhe ließ ich völlig kaputt zurück. Ich bewundere die Menschen, die dies monate-, ja jahrelang aushalten müssen!!    

Ich habe mit allen Familien,  Kindern, StudentInnen ausführlich gesprochen und habe sie im Süden, Westen und Norden besucht – vom Terai bis nach Sikkim.  Die Probleme waren und sind heute noch gravierender und oft, meist, ohne eine Möglichkeit auf Besserung! Es ist frustrierend mitanzusehen, wie die jungen Menschen mit einer sehr guten Ausbildung und Schul- und College- Abschluss keine Arbeit finden. Sie verlassen das Land, wenn es ihnen möglich ist. Es ist kostspielig,  ein Visum für ein anderes Land zu bekommen und ihre und meine Mittel reichen dafür nicht aus; ganz abgesehen davon, dass sich die Länder wie Australien USA, Europa abschotten. In arabischen Ländern, auch Malaysia, werden  Arbeitsvisa einfacher genehmigt, doch dort sind die rassistischen und finanziellen Bedingungen menschenunwürdig. Japan und Südkorea sind besonders schwierig.

Von der Regierung haben sie nichts zu erwarten. Diese ist mit sich selbst beschäftigt.
Vielleicht bringen die Wahlen im September und Dezember die überfälligen Gesetzesänderungen. Der Aufbau nach dem Erdbeben geht nur schleppend voran,
der Stupa in Bodnath ist fertig gestellt, dank einer großzügigen Spende eines Lamas aus den USA. Doch in Kathmandu und Umgebung, Bhaktapur und Patan sind nur wenige Aufbauarbeiten zu sehen. Auch sind die Gelder für die vom Erdbeben Betroffenen noch nicht an diese ausbezahlt worden.

Ich werde Ihnen ausführlich darüber in den nächsten Wochen berichten und die Paten direkt ansprechen. Die Briefe der Kinder erhalten Sie in den nächsten Tagen. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld.. und rufen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

Heute möchte ich schon die gravierenden Änderung der Schulzeit ansprechen. In diesem Jahr beschloss die Regierung, die Schulzeit um zwei Jahre zu verlängern, d.h. sie ist erst nach dem 12. Schuljahr beendet. Bisher galt die 10. Klasse mit dem SLC-Examen als Abschluß. Dies bedeutet für die Eltern und auch uns hohe Mehr- ausgaben.
 
Das Spendenaufkommen, vor allem auch die „freien“ Beträge sind sehr zurück gegangen. Dies schiebe ich teilweise dem älteren Sponsorenkreis zu, teilweise der Flüchtlingspolitik, teilweise der doch oft langen Unterstützung der Kinder . Ich danke Ihnen Allen sehr für Ihr Engagement in den letzten Jahren und wünsche mir, dass Sie auch weiterhin an unsere Kinder denken. Auch ich weiß, wie viele Brenn-punkte es in der Welt gibt, doch in Nepal kenne ich die Menschen persönlich, sehe vor Ort ganz genau, was fehlt.  So will ich einige Kinder und StudentInnen nennen, die noch finanzielle Unterstützung benötigen und vielleicht finden Sie auf Ihrem Sparbuch noch einen Betrag, der ausgegeben werden könnte für diese jungen Menschen:

Dolma Sherpa             noch zwei Jahre Schulzeit
Sonam Sherpa            noch fünf Jahre
Priyaka Thapa             noch sechs Jahre
Sakshi Thapa              noch 4 Jahre
Tashi Dolma (Saniya)   noch 5 Jahre / Teilbetrag
Sushil Tamang            noch 4 Jahre + evtl. Studium / Teilbetrag
Laxmi Theeng             Zusatzstudium  - ca. ein Jahr
Deepak Theeng           Hilfe für einen Auslandsarbeitsvisum
Pranika Rawat             mind. 10 Jahre
Sameer Theeng           Hilfe für ein Auslandsvisum
Shrijhana Rawat          noch 9 Jahre

Eigentlich wollte ich mich etwas zurückziehen, doch die Not durch Erdbeben, indische Blockaden, die nach wie vor unfähige Regierung und die oft verzweifelten Familien haben mich umgestimmt. So lange es noch möglich ist, auch mit kleinen Beträgen ein wenig zu helfen, werde ich es zusammen mit Ihnen tun.

Ich danke Ihnen sehr und grüsse Sie mit einem
herzlichen N a m a s t e
Ihre
Gisela

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / www.tibetnepalhilfe.de / +49 89 30777 - 683                
Gisela Stäbler  Erich-Kästner-Str.17A, D- 80796 München / 0176 414 80330 (SMS)
TibetNepalHilfe Postbank München Konto DE92 7001 0080 0363 0608 06